13 Sep Welche Rolle spielen die Gastmusiker?
RIG: Die Studioaufenthalte sind bei JANUS lang und schmerzhaft. Wenn da immer nur Toby und ich uns mit trübem Blick anstarren, geht man sich irgendwann gegenseitig an die Gurgel. Was liegt da näher, als den tristen Alltag durch etwas frischen Wind von außen aufzulockern? Mal sehen, wen wir als nächstes in unsere Katakomben locken können… eine Stepptanzgruppe, einen Alphornspieler oder eine Harfistin?
Toby: Wenn wir Musiker zu uns ins Studio einladen und ihnen erzählen, was sie spielen sollen und wie es sich in der fertigen Fassung anhören wird, wissen sie meistens trotzdem nicht, was und wofür sie gerade ihre Instrumente bedienen. Sie spielen eine Stunde lang ihre Parts ein, wir schneiden später daran herum, und letztendlich verändert sich der betreffende Song derart drastisch, dass wir die Musiker erneut ins Studio bitten müssen, weil ihre Elemente nicht mehr hineinpassen. So etwas treibt alle Beteiligten nach und nach in den Wahnsinn, aber es geht einfach nicht anders.
RIG: Die meisten Gastmusiker identifizieren sich mit JANUS und sind schon lange dabei, Freunde und Bekannte eben, die sozusagen zur Familie gehören. Diesen Leuten müssen wir nicht viel erklären, die wissen genau, worauf es uns ankommt. Natürlich kommen auch immer wieder neue Musiker dazu, die für frischen Wind sorgen und bei der ersten Session noch nicht wissen können, wie wir arbeiten und was wir erwarten. Das führt zwar manchmal zu Missverständnissen, ist aber in der Regel sehr interessant und fruchtbar. Generell gilt bei JANUS die Faustregel, dass die Musiker beim Einspielen (in einem gewissen Rahmen) ausprobieren können, was sie wollen, wir dann allerdings das Rohmaterial verändern und manipulieren, wie es uns gefällt.
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