13 Sep Wie kommt man auf solche Texte?
RIG: Die Stimmung, die unsere Texte verbreiten, ist von zentraler Bedeutung, da sie die grundsätzliche Richtung, sowohl der Musik als auch des Artworks, festlegen. Musik, Text und Artwork stellen eine geschlossene Einheit dar. Wir versuchen, so eine besonders packende Atmosphäre zu erzeugen. Wie ich dazu komme, deratige Texte zu schreiben, kann ich dir nicht genau sagen. Ich schreibe sie einfach. Vielleicht muss man dazu ein wenig krank im Kopf sein. Zwischen Tür und Angel ist mir tatsächlich noch keine gute Textidee gekommen. Da ich auch keinerlei Drogen konsumiere, bleiben mir ganze drei Momente, in denen mir gute Ideen einfallen: Im Halbschlaf, kurz nach dem Aufwachen, nachts, in der Badewanne und während ausgedehnter Sitzungen auf der Toilette.
RIG: Die meisten JANUS-Lieder sind aus einer Ich-Perspektive heraus geschrieben worden. Das liegt mir am meisten. Ich versuche einfach, mit den Protagonisten der Lieder zu verschmelzen. Bei Vater waren das fremde Menschen, in deren Haut ich, so gut es ging, hineingeschlüpft bin. Bei der Schlafende Hunde ist es eine durchgehende Geschichte, die an vielen Stellen Bezug zu mir und meiner eigenen Welt nimmt. Natürlich sind die autobiographischen Elemente ausschließlich in verschlüsselter Form enthalten, sonst wäre ich ja tatsächlich ein Hessisch-Psycho! JANUS profitiert in vielerlei Hinsicht von meinem, oftmals etwas bedenklichen Geisteszustand.
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