11 Feb Live Review – Lahr 2001 – Universal Dog
Nun waren natürlich alle gespannt auf JANUS, deren aktuelles Album „Schlafende Hunde“ Kritiker wie Fans zu wahren Begeisterungsstürmen gebracht hat. Ein Album mit einer vertrackten, komplexen Handlung, nicht geradlinig erzählt und dem Hörer einiges an Vorstellungsvermögen abverlangt. Musikalisch strotzend voller Ideen und Stilelemente, wie werden „RIG“ Dirk Riegert (Texte, Story, Gesang) und Tobias Hahn (Instrumente) das wohl auf die Bühne bringen?
Die eine Möglichkeit, wäre das Ganze vielleicht als multimediales Theaterstück aufzuführen, aber im Rahmen einer Festival-Tour? Nein, ich bin mit meiner Vermutung schon richtig gelegen, dass JANUS es härter und direkter macht, als von der CD rüberkommt. So knallen uns vom ersten Stück die fetten Bretter entgegen wie „Rorschach“ und „Unter Dem Eis“ in unvermittelter Härte entgegen, jedoch alle Songs überzeugend mit allen musikalischen Nuancen der Albumversionen.
Die Liveband besteht neben dem gesanglich absolut überzeugenden RIG und Tobias Hahn hinter den Tasten aus (zunächst) vier weiteren Musikern: Tina Kögel (Violine), Martin Höfert (Cello), Mark Zellekens (Gitarre) und Robert Beyer (Bass). Doch damit nicht genug! Bei „Mein Krankes Herz“ steuerte die fetten Gitarrenbretter ausgerechnet, der MEGADUMP-Matthes (zuvor schon als Keyboarder bei FLESHFIELD auf der Bühne) bei und im hintern Teil, der JANUS-Performance, der von den ruhigeren Parts geprägt war übernahm keine Geringere als Sonja von L’AME IMMORTELLE den Gesangspart der „Veronica“!
In eben diesem ruhigeren Part gab es dann auch das einzige ältere Stück „Saitenspiel“ vom Vorgängeralbum zu hören, nur leider noch rein gar nix vom der neuen EP „Hundstage“. Warum erfahrt ihr im anschließenden Interview mit RIG und Tobias. Zusammenfassend lässt sich sagen, das JANUS ihre Hausaufgaben gemacht hat, ein nicht einfach zu konsumierendes Konzeptalbum auf die Livebühne zu bringen, wobei sie erst gar nicht versucht haben die Handlung um den geheimnisvollen Mr.Drown seinen Bruder und deren verhängnisvolle Dreiecksbeziehung 1:1 auf der Bühne nachzuerzählen.
Vielmehr haben JANUS auch für Besucher, die das Album noch nicht kannten eine überzeugende und abwechslungsreiche Show präsentiert und so, wie RIG gesanglich und mit seinem einzigartigen Mimenspiel auf der Bühne in die Rolle des Propagandisten geschlüpft ist, werden sich noch einige mehr mit dem interessanten Stoff einer der innovativsten Bands das vergangenen Jahres auseinandersetzen.
Hut ab, aber total !!!
Ritchie für Gothic World
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