13 Sep Live Review – Leipzig 2004 – Schwarze Seiten
Nicht allzu oft kommt man als JANUS Fan in den Genuss eines Konzertes der Ausnahmeformation, geben sich die Herren Riegert und Hahn doch nur selten die Ehre, ihre Anhänger mit Livegigs zu beglücken. Wenn sie sich dann aber mal zu einem Konzert hinreissen lassen, dann kann man sich sicher sein, auch etwas geboten zu bekommen. So war es bisher immer, und so sollte es auch an diesem Abend sein, an dem JANUS in der Veranstaltungstonne der Moritzbastei ihren gleich scharenweise angereisten Fans eine beeindruckende Show boten.
Einen großen Teil des Sets stellten Titel aus dem aktuellen Album Auferstehung, so etwa Paulas Spiel, Ich will seinen Kopf, Scherbengesicht, Neunundachtzig, Die Tage werden enger oder auch Kleine Ängste von der Bonus-CD des Albums. Des weiteren durften natürlich Klassiker wie Verflucht, Hotel Eden, Der Flüsterer im Dunkeln oder Kafka nicht fehlen, wobei ich die Umsetzung von Der Flüsterer im Dunkeln jedoch nicht ganz so gelungen fand, und die lange Jamsession bei Knochenhaus aufgrund der teilweise leider nur mäßigen Akustik beim Publikum ebenfalls keinen großen Anklang fand und irgendwie den stimmungstechnischen Tiefpunkt des Konzertes bildete.
Viel mehr Tiefpunkte ließen sich sonst aber nicht ausmachen, außer vielleicht, dass der Schlagzeuger seine Snare hätte abstellen können, als er die Bühne verließ, dann hätte man den akustischen Songs wie dem immer wieder wunderschönen Rammstein-Cover Seemann, Das Gesicht oder Wolken über Orgonon ohne die lästigen Störgeräusche der Snare lauschen können …
Abgesehen von diesen kleinen Mängeln, die im Vergleich zur gesamten Darbietung dieses Abends jedoch verschwindend gering erscheinen, boten JANUS gut gelaunt ein intensives, überdurchschnittlich gut gefülltes Programm dar, welches sowohl was die Performance, als auch die Auswahl der Songs betraf, kaum Wünsche offen ließ (nur Lolita, nach welchem das Publikum immer wieder lautstark verlangte, wurde leider nicht gespielt ….), und nach 2 Stunden Spielzeit, in denen sich die Protagonisten auf der Bühne gelegentlich fast um den Verstand spielten und sangen, entließen JANUS, geschafft aber sichtlich sehr zufrieden, ihre glücklichen Fans in die laue Julinacht. Bis zum nächsten Mal … irgendwann.
Anne K. für Schwarze Seiten
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