13 Sep Rezension – Schlafende Hunde – Metal Hammer
Pssst, leise, verdammt nochmal! Schlafende Hunde soll man ja bekanntlich nicht wecken (keinesfalls darf man Wachhunde einschläfern). Und auch bei diesen Protagonisten bin ich mir nicht sicher, ob ich ihnen mit aller Schärfe des Verstandes gegenüberstehen will.
Ambitioniert ist wohl der treffende Begriff für dieses Werk. Die Geschichte um einen Wahnsinnigen, der weder zwischen Traum und Realität, noch Liebe und Wahn unterscheiden kann, ist ebenso beeindruckend, wie die Comic-Illustrationen, die jeglicher Leichtigkeit entbehren. Dazu malt das aus Programmierer Tobias Hahn und Sänger RIG bestehende Duo eine Klangwelt, die in der sich kühle Samples mit melancholischer Orchestrierung und teils zurückhaltenden, teils aggressiven Gitarren paaren.
Der entstehende Bastard erinnert atmosphärisch an Nick Caves Murder Ballads, schwingt zwischen wirren Oomph!-Gesängen und und düsterem Weißglut-Rock ohne allerdings produktionstechnisch diese auch nur annähernd erreichen zu können. Gerade in diesem Punkt steht der Anspruch hinter der Wirklichkeit zurück – doch ansonsten kann man vor der Schlafende Hunde-Konzeption nur den Hut ziehen, oder besser: mit dem Schwanz wedeln.
JANUS sind ein begrüßenswert schwarzer Fleck in der deutschen Musiklandschaft!
Matthias Weckmann
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