Rezension – Nachtmahr – Metal Heart

13 Sep Rezension – Nachtmahr – Metal Heart

Wie auch schon in der Vergangenheit setzen JANUS mit ihrem neuen Werk auf Tiefgründigkeit und verfolgen zudem ein ausgeklügeltes Konzept. Die Lieder fallen noch packender aus, als man es von Dirk „RIG“ Riegert und Tobias „Toby“ Hahn gewohnt ist, die Songs fressen den Hörer, sofern er sich auf die morbide Realität der Textzeilen einlässt, voller Gier auf.

Bevor man jedoch in den Genuss des hohen Niveaus der Musik kommt, besticht das Layout der CD: ein aufwendig gestaltetes Buch. Jedem Songtext ist eine Seite gewidmet, wundervoll makabere Bilder rahmen das Kunstwerk ein. Mit der visuellen Umsetzung der Platte in den Händen schneiden Stücke wie „Kinderkreuzzug“, „Anita spielt Cello“, „Dorinas Bild“ und „Ein Hund, der sich hinlegt, wo er will“ noch tiefer in Fleisch und entführen den Hörer zu schrecklichen Kriegsschauplätzen ohne jede Hoffnung, schonungslos und überwältigend realistisch.

Als wäre der optische und musikalische Aspekt der Platte nicht schon genug, wird obendrein noch eine Bonus CD mitgeliefert, die auf den Namen „Die Alpträume des Herrn Riegert“ hört. In diesem Hörbuch wird ein philosophischer Ansatz zur Nichtigkeit der menschlichen Existenz geboten. Faszinierend dabei ist die unglaublich präzise Wortwahl, jede Silbe passt perfekt und ergibt ein umwerfendes Ganzes, das einen zum Nachdenken zwingt.

Nachtmahr spricht viele Sinne an und öffnet eine verstaubte, knarrende Tür in die beklemmende Realität der menschlichen Seele. Direkt, unverblümt und dennoch voll melancholischer Tragik:

JANUS vom Feinsten!
Lisa Hofer für Metal Heart

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