Rezension – Auferstehung – Terrorverlag

13 Sep Rezension – Auferstehung – Terrorverlag

Lang, lang ist es her, dass ich die letzten Klänge von JANUS vernahm, denn die beiden Bandmitglieder RIG und Tobias bringen erst nach langjähriger Pause wieder eine CD auf den Markt, die den passenden Namen Auferstehung trägt.

Glücklicherweise liegt mir nicht nur die einfache CD vor, sondern dass limitierte Digipak Auferstehung/ Kleine Ängste, das bereits wieder vergriffen sein soll. Schon das Booklet ließ meine Spannung auf die dahinter stehende Musik steigen. Die düsteren Szenerien sind sehr liebevoll in Szene gesetzt und unterstreichen die abgründigen und bedrückenden Texte des Kreativduos. Alles in allem eine DCD, die wahrlich ihr Geld (vorausgesetzt man war schnell genug) wert ist.

Thema der ganzen Auferstehung ist das Seelenleben von Paula, einer Frau, deren Leben die wahre Hölle zu sein scheint. Musikalisch führt JANUS eine ganze Palette an Sounds auf. Unterstützt werden sie dabei von einem Orchester in der Besetzung Violine, Cello, Trompete, Flügelhorn, Posaune, Orgel, Kontrabass und Schlagwerk. Zusätzlich werden sie gesanglich von einem dreizehnköpfigen Chor begleitet. Alles in allem sicherlich eine CD für anspruchsvolle Hörer.

Man sollte sich die Zeit nehmen und nicht nur der musikalischen Höchstleistung der Instrumentalisten lauschen, sondern auch die Texte en detail verarbeiten, denn nur dann wird einem der ganze Facettenreichtum der Musik bewusst. Auferstehung ist der Pfad, welcher in die Abgründe der menschlichen Existenz abdriftet und wunderbar durch RIGs dunkles Timbre in Szene gesetzt wird. Die 10 Tracks lassen uns einen kurzen Blick in das Leben und die Ängste dieser Frau werfen. Die hämmernden Drums und die sägenden Gitarren und Violinen unterstreichen den Gänsehautcharakter. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten kreiert einen Trip durch menschliche Abgründe, der einen einerseits etwas belastet, dann aber auch wieder aus der Tiefe herausholt

.Zusätzlich zum Hauptwerk liegt dem Digipak noch die Bonus CD Kleine Ängste bei. Die sieben Tracks basieren auf dem gleichnamigen Rollenspiel aus dem Verlag ‚Feder & Schwert‘, welches die Alpträume des Kleinkindes Dolores und ihres Teddys Ben zum Inhalt hat. Kleine Ängste wirkt erst etwas ruhiger, schleicht dann aber doch langsam wieder durch das immerwährende Grauen unserer Alpträume. Mit den im Booklet abgedruckten Texten kann man wunderbar in die Alice im Wunderland-artige Geschichte eintauchen.

Alles in allem ist JANUS eine wunderbare ‚Auferstehung‘ im übertragenen Sinne gelungen. Sie haben sich viel Zeit mit ihrem Album gelassen und das hat sich gelohnt, denn daraus wurde ein Werk geboren, welches sicherlich für Aufsehen in der Szene sorgen wird.

Respekt!

Claudia Lübbe für Musik Terrorverlag

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