13 Sep Wo kann man JANUS einsortieren?
Toby: Egal, was du tust, früher oder später kommt jemand und meint, das habe ich schon mal irgendwo gehört! Wir haben mit Sicherheit keinen neuen Musikstil erfunden, aber das ist auch gar nicht mehr möglich, außer man betrachtet solche sinnlosen Konstrukte wie technoider Dark Electro trifft auf modernen HiTech-Cybermetal mit Trip-Hop-Einschlag, als tatsächliche Neuerung. Für uns ist es vor allem wichtig, dass wir liedorientiert arbeiten: Musik, Text und Artwork sollen eine möglichst vollkommene Einheit ergeben, die dem Hörer ein intensives Gefühl unserer Vision von Musik vermittelt.
RIG: Mal sehen: Es tanzen keine halbnackten, knochigen Models im Pseudotechnobeat zu debilen 80-ger Jahre Coverversionen, also kann es kein Eurodance sein. Unsere Livebesetzung besteht aus mehr als DAT-Tapes und Nebelmaschine, Electro kommt also auch nicht in Frage. Gothic ist es ebenfalls nicht, denn der schwarze Kajal der Freundin bleibt unangetastet. Das Gleiche gilt für weiße Theaterschminke, Death Metal kann es folglich auch nicht sein. Vielleicht Grübelpop? Nein, dazu müssten wir aus Hamburg kommen und über Michael Ende singen. Oder über Blut und Hoden, dann wären wir die tausendste Neue Deutsche Teutonenhärte.
RIG: Tobias sagt auch immer, wir bräuchten eine griffige Umschreibung für den typischen JANUS-Sound. Aber dann grübeln wir, bis die Köpfe qualmen, nur um ein paar erbärmliche Worthülsen hervorzuzaubern.
Toby: Wenn jemand Lust auf komplizierte Musik hat, ist er bei uns genau richtig. Das soll nicht heißen, dass wir grundsätzlich keine tanzbare Musik mögen würden, es passt nur einfach nicht zu JANUS. JANUS muss einfach dieses Deutsche, Schwerfällige, Grüblerische, manchmal auch Ironisch-Sarkastische haben.
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