Rezension – Auferstehung – Zillo

13 Sep Rezension – Auferstehung – Zillo

Mit Auferstehung ist es JANUS gelungen ein Thema in Kunst zu verwandeln, an dem sich schon viele Musiker die Zähne ausgebissen haben. RIG und Toby haben nicht nur einen einzigen Song darüber geschrieben, sondern in janus’scher Tradition ein Konzeptalbum ergreifender, bedrückender und abgründiger Intimität geschaffen.

Wer schon einmal Partner eines traumatisierten Menschen war, dessen Leben durch ein oder mehrere Ereignisse in der Vergangenheit in einen sich endlos repetierenden Taumel des Leids verwandelt wurde, der findet diese diffizile Materie in der neuen CD feinfühlig, gefühlvoll und bar jeder falschen Verständnis- oder Mitleidsheuchelei in wundervoll-grausige Melodien und Texte umgesetzt.

JANUS rücken diesen seelischen Abgründen mit einem musikalisch grenzenlosen Repertoire zu Leibe, lassen Hass und Schmerz aus krachenden E-Gitarren auferstehen, verleihen Verzweiflung und Schluchzen in sanften akustischen Arrangements Ausdruck und reißen den Hörer in einen schizophrenen Strudel stilistischer Vielfalt.

Die Texte gehören zu dem Besten, was ich jemals in dem Zusammenhang gelesen habe, sind zugleich direkt und treffend und metapherhaft und verschleiert, fließen aber nahtlos in die treibend-traurigen Melodiebögen ein, als wären sie eine unzertrennbare Einheit. Für mich die überwältigendste Veröffentlichung der letzten Jahre!

Peter Sailer

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